Sie können:
Ziel der Biografieberatung ist es, Ihren individuellen Entwicklungsweg zu fördern und zu unterstützen.
Dabei geht es in erster Linie darum: in einen lebendigen Dialog mit der eigenen Biografie zu treten und einen achtsamen, liebevollen Blick auf sich selbst und sein Leben zu üben, um so die Themen und roten Fäden des eigenen Lebensweges zu erkennen, die Chancen, die in Krisen und Lebensumbrüchen liegen können, zu entdecken, und den Sinn, der für Sie in Ihrem Lebensweg liegt, zu finden.
Dies stärkt die Selbstheilungskräfte und bildet Gestaltungsfähigkeiten für die Zukunft aus.
Biografiearbeit findet im gemeinsamen Gespräch auf Augenhöhe statt.
Das Gespräch bildet den geschützten Raum, um die Ereignisse des Lebens in Ruhe gemeinsam zu betrachten, sie mit liebevollem Interesse zu befragen und sich an ihre tieferen Zusammenhänge heranzutasten. Es gibt keinen Druck etwas zu erreichen und keinen Anspruch anders oder „besser“ werden zu müssen.
Vielfältige kreative Techniken und Methoden (wie z.B. schreiben, malen, zeichnen, meditieren, künstlerische Betrachtung, achtsamkeitsbasiertes Körperwahrnehmen), die erfahrungsorientiert und erkundend angelegt sind, können das Gespräch ergänzen und die Erkenntnisse vertiefen.
Zusätzlich ist es jederzeit möglich, das biografische Gespräch in Richtung einer Körperpsychotherapie nach der Hakomi-Methode zu erweitern.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Frage nach dem Selbst, nach der seelisch-geistigen Individualität und Identität des Menschen, der in die Beratung kommt. Seine Selbstbestimmung und seine Eigenverantwortlichkeit vor dem Hintergrund seiner Sinn- und Wertewelt sind hierbei selbstverständlich unantastbar.
Die Biografieberatung verfolgt einen phänomenologisch-personalen Ansatz. Das heißt, es geht vornehmlich um die wertfreie Betrachtung der individuellen Lebens- und Entwicklungsgeschichte.
„Was habe ich erlebt?“ und „Wie habe ich es erlebt?“ sind die entscheidenden Fragen. Und dann, darauf aufbauend: „Welcher Sinn liegt für mich darin?“ Wertungen (ob es gut oder schlecht ist), Vorurteile (wie es sein sollte) und Interpretationen (warum es so ist), trüben den biografischen Blick.
Meine Haltung ist ergebnisoffen, ich habe keine Vorstellung davon, was ein „gelungenes Leben“ ist, was für jemand Anderen das Richtige wäre oder welche Veränderung erreicht werden müssten. Ich strebe danach, jeweils für diesen Menschen, der mir jetzt mit seinen individuellen Lebensfragen gegenübersitzt, eine hilfreiche Begleitung zu sein.
Eine ausführliche Darstellung der Berufsethik von Biografieberater*innen, die Mitglied in der Berufsvereinigung für Biografiearbeit sind, finden Sie hier.
Biografiearbeit beruht auf der Anthroposophischen Menschenkunde.
Sie versteht den Menschen als ein individuelles Wesen, das aus Körper, Seele und Geist besteht. Entsprechend fasst sie den menschlichen Lebenslauf als einen einzigartigen körperlichen, seelischen und geistigen Entwicklungsweg auf.
Rudolf Steiner hat das anthroposophische Menschenbild Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt.
Die geistige Dimension des Menschen (sein „Ich“) wird nach anthroposophischer Auffassung durch Krisen, Krankheiten, Störungen und Behinderungen auf körperlicher oder seelischer Ebene nicht in Frage gestellt. Diese können im Gegenteil zur Entwicklung des Menschenwesens beitragen.
Das Ich des Menschenwesens geht nach anthroposophischem Verständnis durch mehrere, aufeinander bezogene, vergangene und zukünftige Erdenleben. Anthroposophie spricht hier von Reinkarnation und Karma. Jeder Mensch ist befähigt, zum freien Gestalter seines Schicksals zu werden. Biografiearbeit will diesen Entwicklungsweg fördern und unterstützen.
Mehr dazu finden Sie:
in der Broschüre „Was ist Biografiearbeit“ der Berufsvereinigung Biografiearbeit auf Grundlage der Anthroposophie e.V.
„Du kannst nicht tun, was du willst, solange du nicht weißt, was du tust.“
Moshe Feldenkrais